Jadwiga Stawnicka
Schlesische
Universität (Polen)
Die Entwicklungstendenzen
in der Lexik der polnischen Gegenwartssprache
In: Die sprachliche Situation in der Slavia zehn
Jahre nach der Wende. Beiträge zum Internationalen Symposion des Slavischen
Instituts der Universität Heidelberg vom 29. September bis 2. Oktober 1999.
Hrsg. Baldur Panzer. Frankfurt am Main: Lang, 2000, 113 – 153.
Die politischen Wandlungen, die sich in Polen an der Wende der 80-er und
90-er Jahre vollzogen haben, führten dazu, daß sich Polen in einer neuen
inneren und äußeren Situation befindet.
Die Entwicklung der Technik, die
politischen Veränderungen und die wirtschaftlichen Wandlungen verursachen den
Bedarf nach der Bildung von neuen Wörtern aus dem Bereich der Ökonomie, sowie
von solchen, die die gesellschaftlichen Beziehungen, die gesselschaftlichen
Einrichtungen und die Arten der politischen Verhältnisse, wie auch die
Änderungen im Bereich der Gesellschaftsordnung charakterisieren. Die
Veränderungen der Gesellschaftsordnung, tiefe kulturelle Umwandlungen im
europäischen Ausmaß und die Eröffnung des Weges in den Westen verursachen
sprachliche Veränderungen. Die Sprache – das System der zwischenmenschlichen
Kommunikation – reagiert stark auf die Veränderungen. Michał Głowiński,
Theoretiker und Literaturhistoriker, nennte diese Erscheinung „Umbruch im
Funktionieren der Sprache” „Dort, wo Pluralismus in der Kultur und Politik
herrscht, wo es Demokratie gibt, dort gibt es keine obligatorische Form.”[1]. Die Presse wird frei und
sie reagiert auf verschiedene Veränderungen in der Lexik am schnellsten.
Das Thema meines Aufsatzes bildet die Erörterung der lexikalischen
Änderungen im neuesten Polnisch, d.h. im Polnisch der Jahre 1989 – 1999. Ich
widme meine Aufmerksamkeit der offiziellen Form der Sprache, d.h. der
Standardversion des Polnischen[2]. Das Material
stammt aus der gegenwärtigen Presse, den Aussagen der Sprachwissenschaftler aus
dem „Poradnik Językowy” (Sprachlicher Ratgeber) und der „Język
Polski” (Polnische Sprache), aus den Massenmedien, den öffentlichen Aussagen
sowie aus dem „Indeks nowych wyrazów i znaczeń” (Index neuer Wörtern und
Bedeutungen), das von der Arbeitsgruppe „Obserwatorium Językowe”
(Sprachliches Observatorium) der Polska Akademia Nauk bearbeitet wurde[3]. Man
beobachtet, daß sich die Lexik der gegenwärtigen polnischen Sprache sehr
schnell erweitert. Grundsätzlich betreffen die nachstehenden Anmerkungen den
nominativen Wortschatz. Ich beschäftige mich nicht mit der Problematik der
Norm, weil man sie separat betrachten müßte, d.h. die vorliegende Abfassung hat
deskriptiven, nicht normativen Charakter.
Die lexikalischen Innovationen
werden nach den in der Lexik auftretenden Typen von Innovationsprozessen
eingeteilt.
1. Bereicherung der Lexik der gegenwärtigen polnischen Sprache durch
Entlehnungen aus anderen Sprachen (vor allem aus dem Englischen);
2. Bildungen von Neologismen und Okkasionalismen;
3. Semantische Veränderungen bereits vorhandener Wörter („semantische
Derivation”);
4. Bereicherung der Lexik der offiziellen Sprache durch umgangssprachliche
Elemente, Zusammenfall des offiziellen und des umgangssprachlichen Kodes, durch
selten gebrauchte Wörter, Begriffe, Historismen.
Unter „Neologismen” versteht man
Wörter, Ausdrücke, grammatische Formen, Bedeutungen, Syntaxkonstruktionen, die
entweder neue, begründete und notwendige oder unbegründete und unerwünschte
Elemente der Sprache darstellen (Urbańczyk 1994)[4]. Lexikalische Neologismen
treten in der Sprache als Entlehnungen (Übertragung von Wörtern und
Wortverbindungen aus anderen Sprachen), Wortbildungsneologismen (Bildung von
neuen Wörtern mit Hilfe der in der Sprache bestehenden Wortbildungsmitteln),
semantische Neologismen (Bereicherung des Wortschatzes durch neue Bedeutungen),
phraseologische Neologismen (Bildung von neuen Phraseologismen, funktionell
begründete Modifikationen von vorhandenen Phrasen) auf.
Unter dem Gesichtspunkt der Thematik
kann man folgende Typen von Neologismen unterscheiden:
-
Neologismen, die die Kultur, die Mode und die
Verhaltensweise betreffen;
-
Neologismen, die die politische Tätigkeit betreffen, die
neue demokratische Institutionen nennen;
-
Neologismen, die die ökonomische und gesellschaftliche
Tätigkeit, den Handel und die Dienstleistungen betreffen;
-
Neologismen, die mit der Entwicklung der Technik
verbunden sind.
Die Einführung der
freien Marktwirtschaft verursacht eine Expansion von Entlehnungen, insbesondere
aus der englischen Sprache. Seit Anfang 90-ger Jahre beobachtet man, daß
Englisch (eigentlich seine anglo-amerikanische Variante) sehr an Bedeutung
gewonnen hat[5].
Anfang des 20. Jahrhunderts notierten die lexikographischen Quellen 250 Entlehnungen
aus dem Englischen; bis 1994 betrug die Anzahl der Entlehnungen 1600, innerhalb
des nächsten Jahres allein kamen ca. 100 weitere Lexeme (E. Mańczak-
Wohlfeld 1995: 40) hinzu.
Der
Begriff Entlehnung umfaßt den Prozeß der
Übernahme von verschiedenen Elementen aus einer bzw. mehrerer anderer Sprachen[6]. Als unterste
Stufe einer Entlehnungen betrachtet man das Zitationswort, das zum Fremdwort
werden kann (Schippan 1984: 278). Das Fremdwort wird in
unveränderter Formübernommen, die originale Schreibweise wird beibehalten, z.
B. benchmarking ‘Feststellung, warum
einige Unternehmen besser als andere funktionieren’; bungee jumping ‘Sprung mit befestigtem Gummiseil’; evidence-based medicine ‘Medizin, die
sich auf Tatsachen stützt’; new line ‘moderne
Systeme der Innenausstattung’
In der Anfangsphase der
Veränderungen (Jahre 1990-1992) begannen sich die Entlehnungen den Weg ins
Polnische zu bahnen. Seit 1993 kommt es zu einer richtigen „Attacke” des
Englischen über die Massenmedien. Das fremde Wortgut paßt sich dem Polnischen
in phonologischer, graphischer, morphologischer und semantischer Hinsicht an
(Mańczak-Wohlfeld 1995: 16-17). Die Schreibweise der Wörter weist auf den
Grad der Anpassung der fremdsprachigen Orthographie an die polnische hin.
Manche Wörter behalten beide Schreibvarianten bei: z.B. compact//kompakt, hacker// haker, pixel// piksel, scanner//skaner. Das englische c wird durch das polnische k
ersetzt, ck durch k, x
durch ks, nn durch n. (Andere
Ersetzungen: y ® j,
u ® a,
pp ® p,
tch ® cz, v ® w, a® ej, ss ® s z.B. yuppi//japi, litchis//liczi,
interface//interfejs, business//biznes[7].
Ein entlehntes Wort erhält die polnischen Flexionsmerkmale, übernimmt
eine Genuskennzeichnung oder paßt sich dem polnischen Koniugationssystem an:
z.B. roaming międzynarodowy
(internationales Roaming), korzystanie z
roamingu (Nutzung des Roaming),
największy wybór notebooków na świecie (die größte Auswahl von
Notebooks in der Welt). Wprost
03.03.1996 (Werbung für elektronische Geräte). Entlehnte Wörter werden in
Wortbildungsparadigmen, Wortbildungsketten und sogar in Worfamilien
eingeordnet. Fast alle entlehnten Lexeme betrachtet man als einfache Lexeme. Am
häufigsten entstehen Adjektive mit dem Suffix -ow/y/, z.B. leasingowy ¬ leasing, monitoringowy ¬ monitoring, barterowy ¬ barter, patchworkowy ¬ patchwork, seltener mit dem Suffix -sk/i/ z.B. dealerski ¬ dealer, designerski ¬ designer. Zu der Gruppe desubstantivischer Substantive gehören z.B. Derivate mit
dem Suffix -owiec: kempingowiec, – ist/a/ snowbordzista, -stwo: dealerstwo, -ka: dealerka. Es treten
Substantive der Kategorie Nomina Actionis ohne verbales Glied in der
Wortbildungskette auf: holdingowanie ¬ holding, baby-sittingowanie ¬ baby-sitting.
Es kommt zur Übertragung oder
Einschränkung der Bedeutung aus dem Englischen, z.B. barter ‘Form des Außenhandels, die auf dem Austausch Ware gegen
Ware beruht’ (eng. barter), franchising 1. ‘Form der Marktexpansion,
bei der eine große Firma einem kleinen Unternehmen das Recht verkauft, unter
ihrem Namen tätig zu sein’ (eng. auch ‘einer Privatperson oder Unternehmen
verliehenes Recht oder Privileg’), peeling
‘Säuberung der Außenschicht des Gesichts durch Abreiben der Oberhaut und
Beseitigung der hornigen Haut’ (eng. auch ‘Schälen von Obst oder Gemüse’)[8].
Die neuesten Entlehnungen, die
verschiedene Lebensbereiche betreffen, sind Bestandteile folgender semantischen
Gruppen:
1. Sport: downhill ‘Fahrt mit
entsprechend vorbereitetem Mountainbike’, skipping
‘Springen mit Springseil’, speedway ‘Aschenbahn’,
streching ‘Dehnungsgymnastik’;
2. Mensch und Gesellschaft: Personennamen: everyman ‘durchschnittlicher Mensch’, number one ‘der wichtigste Mensch’; professionelle und nicht
professionelle Beschäftigungen: barkeeper
‘in der Bar arbeitender und Speisen vorbereitender Mitarbeiter’, killer ‘bezahlter Mörder’, baby-sitting ‘entgeltliche Versorgung
der Kinder während der Abwesenheit ihrer Eltern’; reine Begriffe: orienteering ‘Orientierungslauf’; come back ‘Rückkehr zum früheren Stand’;
3. Mode und Kleidung: cutaway
‘Männeranzugsart’, sweatshirt ‘Bluse
mit langen Ärmeln, die als Sportkleidung getragen wird’. Nur in einem
Modekatalog der Versandfirma „Bon prix” wurden folgende Begriffe gefunden: young-fashion, good-looking, T-shirt,
new-line, sun & fun, night-wear, kids, young men’s fashion;
4. Handel und Ökonomie: barter
‘Tausch einer Ware gegen eine andere’, label
‘Etikett, Marke’, leasing ‘Art der
Ratenzahlung’;
5. Nahrung: dressing ‘Salatsoße’,
liczi/litch ‘asiatische Frucht mit
Dornschale’, long/short drink
‘Alkoholgetränk, das im hohen (niedrigen) Glas angeboten wird’;
6. Musik: rap, hot jazz;
7. Transport: hatchback
‘fünftüriger PKW, in dem der Hintersitz leicht zu klappen ist, damit eine
größere Ladefläche gewonnen wird’, intersity
‘luxuriöser Zug’;
8. Computer: error ‘Fehler’, hacker ‘Person, die Computerdaten
stiehlt und fälscht’, laptop ‘kleiner
tragbarer Computer’, ploter//plotter ‘Diagrammzeichner’,
skaner ‘Gerät, das Bilder aus dem
Papier in den Speicher des Computers überträgt’;
9. Technik/Kommunikation: CB-Radio
‘allgemeinzugängliche Radiofrequenz’, controlling
‘Steuern, Regulieren’, monitoring
‘ständige Beobachtung und Prüfung von Menschen oder Anlagen’;
10. Kosmetik: deep cleaner
‘Mittel zur Hautsäuberung, das in die Haut bis zu einer gewissen Tiefe
eindringt’, eye-liner ‘Kajalstift’, face-lifting ‘plastische Gesichts- und
Halsoperation zwecks Faltenglätten’;
11. Kunst: art-director ‘Manager
für Kunstangelegenheiten’, patchwork
‘Flickwerk – Handarbeiten aus verschiedenen Stücken (oder Stoffstreifen)’;
12. Politik: lobby ‘einflußreiche
Personengruppe, die außerhalb des Parlaments Druck auf Behörden im Interesse
von bestimmtenpolitischen oder industriellen Gruppen ausübt’, summit ‘Gipfelkonferenz’.
13. Arbeit: recall
‘Wiedereinstellungsversprechen, falls das Unternehmen Mitarbeiter mit ähnlichen
Qualifikationen einstellen wird’, freephone
‘Telefonieren auf Firmenrechnung’.
14. Drogen: high umg.
‘Rauschzustand nach Drogenkonsum’, brownsugar
‘braunes Heroin’.
Im Handel und Dienstleistungssektor
beobachtet man ein besonderes Interesse für englische Bezeichnungen. Diese
Bereiche reagieren schnell auf wirtschaftliche Veränderungen. Die nachstehenden
Beispiele entstammen einem aus Firmennamen und Firmenschildern
zusammengesetzten Korpus:
·
Namen von Geschäften und Konfektionsfirmen: Baby Shop, Exclusiv Shop, Young Style
(Konfektion), Jeans Style,
·
Lebensmittelgeschäfte: Non-Stop, Mini-market, Fruits,
·
Reisebüros: Comfort Lines, Scan
·
Gastronomie: Snack Bar, Night
Club, Caffe Cherry, Fast Food, Drink Bar, Grill Bar,
·
Spedition/Transport: Trans
Service, Container Train, Euro International Spedition, Trans Border,
·
Sport:
·
Computerdienstleistungen: Computer Service, Computerland, Computer Software Products, PC World
Computer.
Unter Handels- und Dienstleistungsfirmen kommen Bildungen mit dem Element –
land vor z.B. Opticland, Biuroland, Smykland (Kinderkleidung), Musicland.
Bildungen von Neologismen und Okkasionalismen
Wortbildungsneologismen wurden unter
dem Gesichtspunkt der Ableitungsart in folgende Gruppen eingeteilt: präfixale
Bildungen, Zusammensetzungen und suffixale Derivate.
Unter Derivaten mit Präfixen oder
Quasi-Präfixen[9]
treten am häufigsten Wörter auf, die die Morpheme anty-, de-/dez-, mini-, pseudo-, super- und re- enthalten. Diese Präfixe verbinden sich mit verbalen,
substantivischen oder adjektivischen Basen und bilden Derivate, die folgende
Bedeutung haben:
·
anty-
‘Gegenüberstellung, das Entgegenwirken gegen die im Basiswort (meist Adjektiv
oder Substantiv) ausgedrückte Sache’: antytotalitaryzm
‘Ideologie, die den Totalitarismus bekämpft’, antywirusowy program ‘Antivirusprogramm’;
·
de- ‘Rückführung auf
das Gegenteil dessen, worauf die Basis (Substantiv, Adjektiv oder Verb)
hinweist’: dekomunizacja
‘Kaderpolitik, die die Einflüsse von Leuten des vorigen politischen Systems
beschränkt’, deprofesjonalizacja
‘Änderung des Berufes’, depersonalizowa
‘jdn seiner Persönlichkeit berauben; entpersönlichen’;
·
mini- ‘nicht groß,
klein, kurz’: miniprzedsiębiorstwo ‘ein
kleines Geschäft’, minipokoik ‘ein
kleines Zimmer’, miniwykad ‘ein nicht
lange dauernder Vortrag’;
·
pseudo- ‘scheinbar, Schein-’: pseudobiznesmen ‘ein scheinbarer Geschäftsmann’ (verbindet sich mit
Substantiven und Adjektiven): pseudoinicjatywa
‘eine Scheininitiative’, pseudomałżeństwo
‘Scheinehe’, pseudonowoczesne metody
wychowania ‘nur scheinbar moderne Erziehungsmethoden’;
·
super- (verbindet sich
mit Substantiven und Adjektiven, mit heimischen und fremden Wortstämmen): superhit ‘Superhit’, supermarket ‘Supermarkt’, superoszczędność
‘Supersparsamkeit’, superszybki lot
‘ein superschneller Flug’, superlekkie
papierosy ‘superleichte Zigaretten’, superudka
z kurczaka ‘Superhähnchenschenkel’, superskóra
‘Superleder’, superreforma: ... [spadek
inflacji] to najbardziej może wymierne osiągnięcie całej
polskiej superreformy...
Polityka 2.01.1999) .(...[der
Rückgang der Inflation] ist vielleicht die meist meßbarste Errungenschaft der
ganzen polnischen Superreform... ). Nach J. Miodek kann super folgende Wörter ersetzen: miły ‘nett’, przystojny ‘gutaussehend’, elegancki
‘elegant’, dowcipny ‘witzig’, koleżeński
‘kameradschaftlich’, dobry ‘gut’, zacny ‘ehrwürdig’, grzeczny ‘höflich’, szarmancki
‘scharmant’ (Miodek 1989)[10];
·
re- ‘drückt aus, daß
etw. wieder rckgngig gemacht, in den Ausgangszustand zurckgeführt oder von
neuem hervorgerufen wird’ (verbindet sich mit Substantiven, Adjektiven,
Verben): redefiniować ‘neu
definieren’, reinwestować
‘reinvestieren’, relegalizować ‘wieder
legalisieren’, repeerelizacja
‘Rückkehr zu der kommunistischen Politik in der Volksrepublik Polen’.
Darüberhinaus begegnet man auch anderen präfixalen Derivaten und
Zusammensetzungen des Typs:
·
a- ‘gegen,
entgegengesetzt, im Gegenteil, umgekehrt’, das sich mit substantivischen und
adjektivischen Basen verbindet: afilozoficzny
umys ‘unphilosophischer Geist’,
asolidarnościowa postawa ‘Einstellung gegen die Gewerkschaft
Solidarność’;
·
arcy- ‘sehr,
ungewöhnlich, außerordentlich’: arcypraktyczny
człowiek ‘ein außerordentlich erfahrener Mensch’, arcyspec ‘ein außerordentlicher Spezialist’;
·
auto- ‘etwas, was mit
einem Auto verbunden ist’. Das Wortbildungsmorphem tritt meistens als erstes
Glied (übergeordnet) auf, das zweite Glied charakterisiert es und gibt an, um
welche mit dem Auto verbundene Tätigkeit es geht (Geschäfte mit
Wagenersatzteilen, Distributionsfirmen, Ersatzteile und Autozubehör). Nach G.
Sawicka (Sawicka 1995: 38-49) gibt es folgende Verbindungen, die dieses Glied
enthalten: AUTO + polnisches Substantiv, z. B. Auto Szyby ‘Autoscheiben’, Auto-Usługa
‘Autodienstleistung’, Autoobsuga
‘Autokundendienst’, Auto-naprawa
‘Autoreparatur’, Autotechnika
‘Autotechnik’, Auto-mechanika
‘Automechanik’, Auto-Remont
‘Autoreparatur’, Autopomoc
‘Autoabschleppdienst’; AUTO + Fremdwort z.B. Auto-Service (auch Auto-Serwis,
Auto-Servis, Auto-serwice), Auto-Komplex ‘komplexe
Autodienstleistungen’; AUTO + der Name des Inhabers z.B. Auto-Michał, Auto-Wysocki;
·
auto- ‘selbst, eigen’:
autokreacja ‘Selbstschöpfung, Aufbau
eines Image’, autotransformacja
‘Selbsttransformation’;
·
eko- ‘ökologisch’: ekofundusz
‘Ökofundus’, ekoklęska
‘ökologische Katastrophe’;
·
eks- ‘Ex-,
ehemahlig’: ekslider ‘ehemaliger
Leader’, ekskomunista ‘Ex-Kommunist’, eksprezydent ‘Expräsident’, ekssupergwiazda ‘Ex-Superstar’;
·
ekstra- ‘extra-, außerordentlich,
besonders’: ekstrakomfortowy samochód ‘ein
äußerst bequemer, extrakomfortabel PKW’, ekstrazapaśnik
‘ein besonderer Wettkämpfer’;
·
euro-‘europäisch; mit
Europa verbunden’ (wird Substantiven hinzugefügt): europesymizm ‘Haltung, die Wirtschaftsintegration der europäischen
Länder negativ sieht; Europessimismus’, eurosceptycyzm
‘Euroskeptizismus’, eurostrach ‘Furcht
vor der europäischen Vereinigung’, euronadzieja
‘Hoffnung auf die europäische Vereinigung’;
·
mikro-‘sehr klein’: mikrokomputer ‘Mikrocomputer’, mikrouszkodzenie ‘kleine Beschädigung’, mikroruch ‘eine diskrete Geste’;
·
neo- ‘etw. oder jd., das/der in
ähnlicher Form früher schon einmal vorhanden war und neu entdeckt worden ist’.
Manche Wörter sind emotional gekennzeichnet und weisen eine pejorative Konnotation
auf z. B. neopopiwek ‘neue Version
der Steuer, neu festgelegte Steuer auf Entlohnungen’, neokomunizm ‘Neokommunismus’: Tak
więc neokomunizm to przystosowana do demokracji akcja polityczna na bazie
wcześniejszych instytucji komunistycznych. Czy jest to
ciągle to samo? Życie
Warszawy 98/2, S. 92. (Also bedeutet Neokommunismus eine an
die Demokratie angepaßte politische Aktion auf der Basis der früheren
kommunistischen Institutionen. Ist das immer dasselbe?);
·
post- ‘auftreten,
existieren nach der Beendigung dessen, was der Wortstamm nennt’. Das Element
verbindet sich mit substantivischen und ajektivischen Wortstämmen: postkomunistyczna Polska;
·
pro- ‘für das im
Basiswort inhaltlich Ausgedrückte sein, dem im Basiswort inhaltlich
Ausgedrückten zustimmen’: proeuropejski
‘positive Einstellung zur Europäischen Union’;
·
tele- ‘ein Zusammenhang
mit der Fernsehen’ (verbindet sich mit Substantiven): telenowela ‘eine Novelle im Fernsehen’, tele-shopping ‘Fernseher und Computer in einem’, telekomputer ‘Fernseher und Computer in
einem’;
·
quasi- ‘fast wie das im
Basiswort inhaltlich Ausgedrückte’: quasimałżeństwo
‘keine richtige Ehe’, quasiporadnik
‘Quasiratgeber’, quasirodzina ‘keine
echte Familie’;
·
wideo-/video- ‘Zusammenhang mit der Technik der Videu-Aufzeuchnung’
(verbindet sich mit Substantiven)[11]: videofilmowanie ‘Videofilmen’,
videokamera ‘Videokamera’, wideofan
‘Videofan’, wideoserwer
‘Videoserver’.
Mitunter begegnet man auch anderen Zusammensetzungen mit dem ersten Glied narko-: narkobiznes ‘Drogen-, Rauschgiftgeschäft’, narkodolary ‘Drogendollars’, narkohandlarz
‘Rauschgifthändler’; porno-: pornobiznes ‘Pornogeschäft’, pornokasety ‘Pornokasetten’, pornofilm ‘Pornofilm’.
Unter präfixalen Derivaten mit heimischen Präfixen und Zusammensetzungen
mit heimischen Gliedern kann man Derivate nennen, die folgende Präfixe und
Glieder erhalten:
·
midzy- z.B. międzygrupowe
porozumienie ‘Verständigung zwischen zwei oder mehreren Gruppen’, międzyśrodowiskowe pismo ‘Zeitschrift, die für viele
Gesellschaftsschichten vorgesehen ist’;
·
nad- ‘eine (positiv
oder negativ bewertete) gesteigerte Ausprägung des im Basiswort inhaltlich
Ausgedrßükten’ (bildet Wörter nach dem englisch-deutschen Muster): nadambicja ‘Ambition in einem zu hoch
empfundenen Ausmaß’, nadaktywność
‘Überaktivität’; nadsystemowe
uwarunkowania ‘Bedingungen, die von einem bestimmten politischen System
unabhängig sind’;
·
nisko- ‘kleine Anzahl
dessen, was der Stamm des zweiten Teils des Wortes nennt’: niskozarabiające rodziny ‘wenig verdienende Familien’ oder
‘schwache Intensität der Eigenschaft, die mit dem zweiten Glied genannt wird’: niskowydajny pracownik
‘leistungsschwacher Arbeiter’;
·
ogólno- ‘Allgemeinheit,
Allgemeincharakter dessen, was der Stamm des zweiten Glieds nennt’: ogólnokościelna debata ‘allgemeinkirchliche
Debatte’, ogólnoideologiczna tematyka
‘allgemeinideologische Thematik’;
·
pod-, prze-, od-,
u-, niby- (niby-kulturalna współpraca
‘scheinbare kulturelle Zusammenarbeit’, niby-demokratyczna
partia ‘eine scheinbar demokratische Partei’), nie- (wird durch das Präfix anty-
verdrängt): niekonwencjonalne
nośniki energii ‘unkonventionelle Energieträger’);
·
samo- ‘ohne Hilfe
anderer, ohne Begleitung; in eigener Person, persönlich’: Samodestruktywne zachowanie wielu osób świadczy o tym, że
zdrowie wcale nie jest dla nich w praktyce najważniejsze.(Wprost
03.03.1996/9, S. 45) Das
selbstzerstörerische Verhalten von vielen Personen zeugt davon, da in der
Praxis die Gesundheit für sie überhaupt nicht am wichtigsten ist.
współ- ‘eine mit jemandem gemeinsame Eigenschaft’: wspópłacenie przez pacjenta ‘Eigenbeteiligung
des Patienten’ („Wprost“ 31.03.1999/13)
Suffixale Derivate
An Substanviven mit polnischen Suffixen,
die Personen bezeichnen, kann man folgende Gruppen nennen:
·Personnen nach ihrer Ttigkeit mit
polnischen Suffixen (vor allem mit Suffixen -owiec,
-acz-, -arz) und fremden Suffixem (vor
allem -ista/-ysta): -owiec: internetowiec ‘Person, die sich auf das Internet spezialisiert
hat’, komputerowiec ‘Person, die
Computer bedient’, marketingowiec ‘jemand,
der sich mit Marketing beschäftigt’, NIK-owiec
‘Mitglied der Generalkontrollkammer’; -arz:
kiniarz ‘Kineast’, golfiarz ‘Golfer’; -ista/-ysta: generalista
‘jemand, der Tatsachen generalisiert, verallgemeinert’, galerzysta ‘Galerist’, internecista
‘Internetspezialist’, hotdogista ‘jemand,
der Hot-dogs verkauft’, -er: aukcjoner ‘Person, die Auktionen
durchführt, dynamitier ‘ein
Revolutionär, der Dynamit verwendet’, ambicjoner
‘jemand mit großer Ambition’; -or:
restrukturyzator ‘Person, die
Veränderungen der wirtschaftlichen Struktur durchführt’; dynamizator ‘jemand, der etw. intensiviert, belebt’; -yk/-ik: atomistyk ‘Person, die sich auf Kernphysik spezialisiert’, geosynoptyk ‘ein Meteorologe, der Klima
und Wetter auf der ganzen Welt untersucht’; -ant: koalicjant
‘Koalitionsmitglied’, depresjant
‘Person, die in einen depressiven Zustand verfallen ist’;
·Personen, nach ihrer typischen
Merkmalen (Suffix -ec): dociekliwiec ‘ein tiefgründiger Mensch’,
nietypowiec ‘ein untipyscher,
ungewöhnlicher Mensch’. Einige Derivate können als präfixal-suffixale Derivate
aufgefaßt werden, z. B. mit dem Prffix bez-:
bezkartkowiec, ‘Person, die keine
Lebensmittelkarten bekommen hat’, bezkompromisowiec
‘ein kompromißloser Mensch’, bezkrajowiec
‘ein Staatenloser’;
·Personen, die Besitzer einer Sache
sind, z. B.: butikarz ‘Besitzer eines
Kleidungsgeschäfts (einer Boutique)’;
·Personenbezeichnung als Objekt der
Handlung: przeszczepieniec ‘Empfänger
eines Transplantationsorgans’
Substantive, die eine Geisteshaltung ausdrücken, insbesondere im Sinne
einer politischen oder philosophischen Lehre, erhalten das Suffix -izm/-yzm (sie sind auch von Namen von
Politikern abgeleitet): bierutyzm (von
Bierut) ‘totalitäre Machtausübung in der Zeit, als Bierut Präsident Polens war’
(vgl. wałęsizm ¬ Lech Wałęsa, gierkizm ¬ Edward Gierek, falandyzm ¬ Lech Falandysz ‘Name des juristischen Beraters von Lech
Wałęsa’).
Substantive, die einen Gegenstand
bezeichnen, lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
·
Substantive, die einen Gegenstand bezeichnen, der die vom
motivierenden Verb bezeichnete Handlung ausführt (vor allem Maschinennammen)
mit dem fremden Suffix -or und dem
heimischen -arka: emitor ‘etwas, das Energie emittiert’, emulator Fachwort ‘ein Computerprogramm,
zur Nachbildung eines Computersystems auf einem anderen’, metkarka ‘Preisauszeichner’, laminarka
’Laminiergerät’, niszczarka
‘Aktenvernichter’;
·
Substantive, die eine Arbeitsstätte bezeichnen: majonezownia ‘Mayonnaisefabrik’, niszczarnia banknotów ‘Fabrik, wo alte Geldscheine vernichtet werden’.
Abstrakta bezeichnen Merkmale, die charakteristisch für jemanden oder etwas
sind (Derivate mit dem Suffix –(n)ość): kuriozalność ‘Kuriosität’, Okkas. operowalność ‘Möglichkeit zu operieren’, manipulacyjno ‘gezielte Einflußnahme’.
Unter anderen Beispielen wären nachfolgende zu nennen: kontrrewolucyjność ¬ kontrrewolucjonista ‘Kontrrevolutionär’,
agenturalność ¬ agentura ‘Geheimdienst’. Hierzu
gehren auch Derivate mit dem Suffix -ość,
die von geographischen Namen abgeleitet sind: angielskość ’Besitz von typisch englischen Merkmalen’, bawarskość (Bayerlichkeit)
‘das, was bayerisch ist’ und Namen von Fachgebieten (Derivate mit den Suffixen -yka/-ika, -stwo): gastronautyka Spec. ‘Gastronomieteil, der sich auf
Speisezubereitung für Astronauten spezialisiert’, abażurnictwo ‘Lampenschirmherstellung’, menadżerstwo ‘Management’.
Substantive, die Handlungen bezeichnen erhalten die heimischen Suffixe -enie, -anie: kelnerowanie ‘das
Kellnern’, napszczelenie Okkas.
‘räumliche Bienenschwarmaufteilung’, oder das fremde Suffix: -acja und seine Erweiterungen -izacja/-yzacja . Dieser Typ ist sehr
produktiv im Bereich der Bildung von Substantiven der Kategorie Nomina Actionis
von fremden Verben mit dem Suffix -owa/ć/
z.B. symulacja
‘Simulation’ ¬ symulować ‘simulieren’, prezentacja ‘Vorstellung’ ¬ prezentować ‘präsentieren’. Diese Substantive werden heutzutage so
gebildet, daß das verbale Glied in die Wortkette übergeht. Sie nennen
Handlungen oder Prozesse. Einige Beispiele: mikrokomputeryzacja
‘Mikrokomputerisierung; Einführung von Microcomputern in alle Lebensbereiche’ ¬ mikrokomputer ‘Microcomputer’; cyfryzacja ‘Digitalisierung; Ersetzung der analog notierten Information
durch Information, die mit Ziffern notiert wird’ ¬ cyfra ‘die Ziffer’; aprecjacja
‘Anstieg der Kaufkraft der Währung eines Landes, sowie Anstieg des Wertes der
Währung im Verhältnis zu anderen Währungen’; komunizacja ‘Einführung der kommunistischen Gesellschaftsordnung,
Verbreitung der kommunistischen Ideologie’ ¬ komunizm ‘Kommunismus’; satelizacja ‘Satellisierung; etwas zum
Satelliten machen’ ¬ satelita ‘der Satellit’; konstytucjonalizacja
‘Konstitutionalisierung’ ¬ konstytucja
‘die Verfassung’, macdonaldyzacja
społeczeństw, życia kulturalnego ‘Unifizierung im
Kulturleben; Mangel an Individualität’.
Unter Substantiven mit dem Suffix -izacja/-yzacja
treten Substantive auf, die von Eigennamen motiviert werden z.B. breżniewizacja ‘Einführung eines
Machtsystems, dessen Vorbild das politische System in der Sowjetunion von
Brežnew ist’, labudyzacja ‘Tätigkeit
von Barbara Labuda’, und von geographischen Namen, z. B. bałkanizacja (von Balkan) ‘Balkanisierung’, azjatyzacja (von Asien) ‘Verleihen von
asiatischen Merkmalen, Einführung der asiatischen Zivilisation’. Dieses Suffix
ist eines der produktiven Formanten der gegenwärtigen polnischen Sprache[12].
Zu anderen fremden Suffixen gehören: das Suffix -ing (das im Polnischen trennbare, aber nicht wortbildungsmäßig
motivierte Wörter bilden kann): marketing
‘Marketing’, leasing ‘Leasing’, monitoring ‘Monitoring’, kanioring ‘Canyoning’ (Polityka
29.01.1999, S. 79), das Suffix -ada: azjada ‘Sportkämpfe asiatischer Länder’,
clownada ‘Auftritt des Clowns’ und
das Suffix -alia: europalia ‘kulturelle Veranstaltungen der EU, die in einer
europäischen Stadt stattfinden’ (Namen von Veranstaltungen).
In Namen von Firmen, Geschäften Büros, Agenturen, Großhandlungen erscheinen
Quasi-Formanten, unter denen das Element -ex
besonders verbreitet ist, z.B. Katimex,
Matex, Żalux ‘Montage von Jalousien’, Gamex, Budimex sowie andere Quasi-Formanten Fenix, Imalux, Informix. Manchmal werden sie vom Namen des Inhabers
abgeleitet z. B. Stachurex ¬ Stachurski. (Zimny
1995: 242-243, Przybylska 1992: 138-150)[13].
Bei Verben kann man präfixale und präfixal-suffixale Bildungen mit den
Präfixen do-, u-, za- nennen, z. B. dopolityczniać ‘politisieren’; upublicznić ‘etwas allgemein
bekannt machen’, uwyraźnić
‘verdeutlichen’, upopularyzować
‘populär machen’; zadekretować
‘dekretieren’, sowie suffixale z.B. absurdalizować
‘etwas zum Nonsens machen’,
motorolować ‘Motorola-Telefon benutzen’.
Als Tendenz zur Őkonomisierung kann man Univerbierung, d.h. Umwandlung
einer analytischen in eine synthetische Form, Entwicklung einer Wortgruppe zu
einem Wort nennen
z.B. komórka ¬ telefon komórkowy ‘Handy’, jednoprzejazdówka
¬ bilet jednoprzejazdowy ‘Einzelfahrschein’.
Semantische Veränderungen bereits vorhandener Wörter
(„semantische Derivation”)
Die semantische Derivation
bezeichnet einen Mechanismus der Bedeutungserweiterung
des Wortes um ein neues Semem, so daß eine neue Bedeutunskomponente entsteht.
Viele Wörter erweitern ihre Bedeutungen auch unter dem Einfluß fremder
Sprachen. Ebenso findet ein Prozeß des Transfers der Bedeutungen aus
Fachsprachen in die Allgemeinsprache statt. Die Sememe verändern sich nach
ihrer Anzahl, Anordnung und Qualität. Die Übertragung der Bedeutungsschattierungen
aus der Fachsprache zieht auch die Veränderung von Konnotationen (negativen
oder positiven) nach sich. Einige Beispiele können es veranschaulichen.
Die Bedeutungserweiterung des Wortes
filozofia ‘Philosophie’ führt zur
folgenden Bedeutung: ‘Konzeptionen, Ideen, die die Grundlagen für etwas bilden’
z.B. interpretować filozofię
dokumentu (Wprost 1.03.1992, S. 23) (‘Philosophie eines Dokuments
interpretieren’ – es handelt sich dabei um Grundlagen der volkswirtschaftlichen
Politik). Das Wort opcja ‘freie Wahl,
Alternative’ läßt sich im Sinne einer ‘Auffassung, Standpunkt, Einstellung’ und
auch als ‘eine von vielen Möglichkeiten’ verwenden.
Eine eigene Gruppe unter den
Neubildungen bilden Entlehnungen, die ihre Bedeuteungen im Kontext erweitern.
Das Wort hit ‘Schlager’ erhält zur
der Bedeutung ‘modernes Lied, Schlager’ zusätzlich eine andere Bedeutung ‘ein erfolgreicher
Artikel’: Odkryj nasze hity na sezon
letni. (Entdecke
unsere Schlager für Sommersaison); ... najnowsze
hity sygnowane, czyli najnowocześniejszego kształtu żagle
(Magazyn... 99/5, S. 18) (...die neuesten
signierten Hits, d.h. die Segel, die die modernste Gestalt haben...). Das
Wort fan hat nicht nur die Bedeutung ‘Musikgruppen-, Sänger-, Sportfan’,
sonder auch die allgemeine Bedeutung ‘begeisteter Anhänger von etwas’: Być fanem czytania. Das Wort test nimmt auch die allgemeine Bedeutung
‘Probe, Prüfstein’ an z.B. Test rynku.
‘Marktprobe’. Poszukujemy chętnych do testowania
kamer. (Wir suchen Kandidaten für Kameraprüfungen). Die Verben definiować, kreować, eliminować erweitern ihren Anwendungsbereich unter
dem Einfluß des Englischen (Markowski 1992: 156-160), z. B. bei der Anwendung
des Wortes definiować hat sich
die Bedeutung ‘bezeichnen, bestimmen’ entwickelt. [USA i Kanada] ... odmówiły
zdefiniowania reguł ograniczających ryzyko związane z
organizmami genetycznie zmodyfikowanymi. (Rzeczpospolita 22.06.1999) (Amerika
und Kanada haben es abgelehnt, die Regeln zu definieren, die das Risiko
einschränken, das mit genetisch modifizierten Organismen verbunden ist).
Ein anderer Typ des Bedeutungswandels ist die Veränderung der Qualität der
Sememe, d.h. die Veränderung ihrer Konnotationen in Form von Meliorisierung
oder Pejorisierung. (Satkiewicz 1993:37-42, Dąbrowska 1993:
27-31). Die Wörter Europejczyk, europejski (poziom życia), powrót do
Europy haben nicht nur neutrale Bedeutungen, sondern gewinnen positive
Bedeutungen ‘die Eröffnung von Wegen in der Außenpolitik Polens’, ‘europäisches
Existenzniveau; hohes Niveau’, werden aber auch negativ beurteilt als ‘Furcht
vor fremden Einflüssen’. Powrót do Europy
‘die Rückkehr nach Europa’ bedeutet eine Rückkehr zu den Werten der
Europäischen Staatengemeinschaft, eine Pflege der allgemeineuropäischen Werte
nach der Phase des Totalitarismus und der Isolation. Die Wörter: komunizm, komunistyczny, komunista,
manipulacja, manipulować bekommen nach der Umwertung vieler Begriffe
negative Färbungen. Das Wort propaganda, das eine negative
Konnotation bekam (socjalistyczna,
oficjalna propaganda ‘die sozialistische, offizielle Propaganda’), tritt
erweitert auf als ‘sprachliche Kniffe in einer Diskussion, die unlogisch sind’
(vgl. auch propaganda sucesu).
(Borkowski 1995:51). Das Wort partia
‘Partei’ verlor ihre negative Konnotation, anstatt sekretarz partii wird das
Wort lider ‘Leader’ verwendet. Auch
das Wort rewolucja ‘Revolution’
erwarb eine positive und das Wort kontrrewolucja
eine negative Wertung.
Bereicherung der Lexik der Standardsprache durch
umgangssprachliche Elemente, selten gebrauchte Wörter, Begriffe und Historismen
Die Tendenz zur Demokratisierung der
gegenwärtigen polnischen Sprache zeigt sich durch die Verwendung umgangssprachlicher
Elemente in der Standardsprache. Der Verfall der kommunistischen Regierung und
die freien Parlamentswahlen und die Demokratisierung des politischen Lebens
führten zur Redefreiheit im wörtlichen Sinne (Satkiewicz 1994: 125).
Das Erscheinen mancher Wörter war eng mit den
politischen Ereignissen der letzten Zeit verbunden. Der Kampf gegen den
politischen Gegner erfolgt durch Schimpfworte. Die Programmunterschiede
zwischen den verschiedenen Parteien, der heftige Kampf um die Macht und häufige
Auseinandersetzungen zwischen Politikern führen zu einer Erscheinung, die man
als Etikettierung (etykietowanie)
bezeichnen kann (Kochan 1994: 85-89) Die erste Regierung der
„Solidarność” wurde „neue Nomenklatur” genannt. Wer nicht dafür war –
war dagegen. Der Dialog wurde in einen Monolog umgewandelt (Dąbrowska
1993: 23). Wer z.B. gegen das Abtreibungsgesetz war, wurde ‚Mörder’ genannt.
Ein anderes Beispiel ist die Äußerung des Abgeordneten Janusz Korwin Mikke: „Rząd rżnie głupa.” (Die Regierung spielt den Dummen), für
die er den Preis „Srebrne usta” (Silberner Mund) erhalten hat. Andere Beispiele
für diese Erscheinung sind die Äußerung von Leszek Moczulski: „W sejmie
są złodzieje i inni przestpcy” (Im polnischen Parlament befinden
sich Diebe und andere Verbrecher) oder ein Titel in der „Gazeta Wyborcza”
(1995/197) Oleksy łże.
(Oleksy lügt). Man kann auch Derivate mit dem Suffix -uch nennen, die pejorativen Charakter haben z.B. komuch ¬ komuszyć[14] (Wierzbicka 1990:
15-19). Die pejorative Funktion verstärkt auch die Paronomasie olszewik (¬ Jan Olszewski) – bolszewik, udecja (¬ Unia Demokratyczna) – ubecja. („Poradnik Językowy” 1995: 7-8,
Kudra 1996: 35-44). Das Wort oszołom ist 1992
sehr populär geworden. Es bezeichnet eine Person, die fanatisch von einer Idee
beherrscht ist, einen Politiker, der mit Worten spielt und dem Hörer die
Fähigkeit des logischen Denken abspricht.
Als umgangssprachliche Elemente in
der Sprache der Politik muß man auch deappellative Derivate nennen, die von den
Namen der Politiker abgeleitet sind. Das sind vor allem suffixale Derivate, die
Befürworter oder Mitglieder einer Partei bezeichnen, z.B. mit dem Suffix -owiec: kuroniowiec ¬ Jacek Kuroñ, urbanowiec ¬ Jerzy Urban, lepperowiec ¬ Andrzej Lepper, wałęsowiec ¬Lech Wasa, mit dem Suffix -yst/a/:
labudysta ‘ein Gegner des
Abtreibungsgesetzes’ ¬ Barbara Labuda, mit dem Suffix -ik olszewik, olszewiki ¬ Jan Olszewski.
Die Univerbierung: kuroniówka 1.
‘Suppe, für Arme, die auf Anregung von J. Kuroń ausgegeben wurde’ (nach grochówka, fasolówka); 1.
‘Arbeitslosenunterstützung’ (nach dniówka,
tygodniówka); wałęsówka 1.
‘Datscha von L. Wasa’; 2. ‘Lohnerhöhung, die durch die Bemühung von L. Wasa
erreicht wurde’. Auf diese Weise bilden sich auch Derivate, die das Gebiet des
gesellschaftlichen Lebens betreffen, z.B. rządówka
‘prasa rządowa’ (Regierungspresse), budżetówka 1.‘Institutionen, die durch Staatsbudget finanziert
werden’; 2. ‘Angestellte, die in diesen Institutionen arbeiten’.
Wiederverwendung von altem Sprachgut
Unter den neuen
Bedingungen, die durch den politischen Wandel in Polen nach 1989 entstanden
sind, kam es u.a. auch zur Wiederaufnahme von altem Sprachgut. Die
wiederverwendeten Termini gehören zur gesellschaftlich-politischen und wirtschaftlichen
Lexik (Walczak 1998: 107-116). Die Gesamtheit des als wiederverwendete Lexik
bezeichneten Sprachgutes kann man in folgende Gruppen einteilen:
·
Wörter, die die heutige polnische Realität betreffen: Rzeczpospolita (als Ellipse Rzeczpospolita Polska – Republik Polen), powiat (Kreis)
‘Verwaltungseinheit des Staates’, giełda
(Börse), akwizytor (Akquisiteur)
‘in der Akquisition beschäftigter Mitarbeiter einer Firma’, komiwojażer ‘Geschäftsreisender, Außendienstmitarbeiter’;
·
Wörter, die der religösen Lexik und Phraseologie
angehören: Wszystkich Śwęitych
‚Allerheiligen’, Święty
Mikołaj ‚Nikolaustag’;
·
Wörter, die zur Zeit der Volksrepublik Polen als
„politische“ Archaismen galten, z. B. prezydent
‘Präsident’, systemprezydencki
‘Präsidentensystem’, veto prezydenckie
‘Präsidentenveto’. Man kann nicht nur eine wesentliche Steigerung der
Häufigkeit des Wortes Parlament in
Texten beobachten, sondern auch von Wortverbindungen, zum Beispiel opozycja parlamentarna ‘parlamentarische
Opposition’. Diese Wortverbindungen waren vor dem politischen Wandel nicht
zulässig;
·
Wörter, die aus der Zeit vor 1939 stammen: burmistrz ‘Bürgermeister’, prezydent ‘Präsident’ (im Sinne des
Staatspräsidenten), wojewoda ‘Woiwode’
‘Vertreter der Staatsverwaltung’, starosta
‘Starost, Kreisvorsteher’;
·
Wörter, die negative Wirtschaftserscheinungen betreffen.
Diese Wörter wurden zur Zeit der Volksrepublik Polen vermieden, es sei denn im
historischen Sinn: z. B. inflacja
‚Inflation’, hiperinflacja ‚Hyperinflation’,
kryzys gospodarczy
‚Wirtschaftskrise’, cenzura ‚Zensur’,
recesja ‚Rezession’, bezrobocie ‚Arbetslosigkeit’, opozycja ‚Opposition, Gegenpartei’.
Zusammenfassend kann man vor allem
die Tendenz zur Internationalisierung des lexikalischen Systems der
gegenwärtigen polnischen Sprache feststellen. Die Internationalisierung erscheint
als Übernahme entlehnter, trennbarer, wortbildender Wörter, die nicht motiviert
sind, bei denen man aber fremde Morpheme (z.B. Substantive, die Personen
bezeichnen mit dem Suffix -ysta/-ista,
Substantive, die Handlungen bezeichnen, mit den Suffixen -acja, -ing, Namen von politischen und ideologischen Richtungen mit
dem Suffix –izm/-yzm) aussondern
kann. Die Übernahme von Fremdwörtern wird zum Ausgangspunkt der Bildung von
ähnlichen Zusammensetzungen in der polnischen Sprache sowie zur Bildung von
Wörtern, die mit Hilfe von polnischen Morphemen motiviert sind. Es kommt auch
zur Bedeutungserweiterung von Wörtern. K. Waszakowa stellt die Tendenz zum
Verschwinden von wirklichen Derivationsprozessen fest (Bildung von affixalen
einfachen und zusammengesetzten Derivaten mit Hilfe von einheimischen
Morphemen) (Waszakowa 1995: 1-12). Es erscheinen dagegen neue
entlehnte Lexeme, von denen Derivate mit polnischen Morphemen gebildet werden.
Die Bildung eines Derivates führt automatisch zur Bildung anderer Derivate
(wenigstens potentieller Derivate), z. B. kann die Bildung von Adjektiven zur
Bildung von drei Derivaten führen: eines Adverbs und eines Substantivs mit dem
Suffix -ość, die Bildung
eines Substantivs mit dem Suffix -arz
kann zur Bildung eines Adjektivs mit dem Suffix -ar/ski und eines Substantivs mit dem Suffix -ar/stwo führen. Hybride
Bildungen machen eine der typischen Besonderheiten der polnischen
Gegenwartssprache aus. Es handelt sich um Kombinationen aus heimischen und
fremden Morphemen, d.h. um Wörter mit fremdem Affix (Präfix oder Suffix) und
polnischer Basis, Wörter mit heimischem Affix und fremder Basis und
Zusammensetzungen mit einem fremden Glied (Buttler 1990: 147-148).
Unsere Kenntnis der Sprache am Ende des 20. Jahrhunderts ist noch nicht
vollständig. Man kann zwei entgegengesetzte Entwicklungstendenzen der
gegenwärtigen polnischen Sprache unterscheiden. H. Satkiewicz nennt diese
Tendenzen Internationalisierung und Terminologisierung des Wortgutes einerseits
und Demokratisierung andererseits. Sie hält die erste Tendenz für stärker
(Satkiewicz 1994: 147). In die offizielle Sprache dringen immer mehr
Begriffe ein. In Pressetexten, die wirtschaftliche Ereignisse betreffen,
erscheinen Wörter gelehrten Charakters, in Werbetexten technischer Wortschatz.
In der Presse wird Umgangssprache gebraucht. Neologismen aus der Sprache der
Politik und der Politiker, die in der Presse erscheinen, verbreiten sich.
Um ein vollständiges Bild der
Veränderungen in der neuesten polnischen Sprache zu liefern, die durch tiefe
kulturelle Veränderungen in ganz Europa hervorgerufen wurden, müßte man eine
detaillierte Analyse der Sprache der Politik, der Werbung, der Wirtschaft, der
Informatik, der Massenmedien, des Sports, des Handels, der Literatur und des
Films, der Jugend und der Musik durchführen. Diese Aufgabe bleibt den Forschern
des 21. Jahrhunderts vorbehalten.
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Zahlenangeben, die
Beteiligung von Präfixen in Bildung der Neologismen in neuen lexikographischen
Quellen zeigen
Nowe słownictwo polskie 1985-1992
und Indeks nowych wyrazów i znaczeń 1993-1999
_____________________________________________________________________________
anty- über 400
de-/dez- etwa 400
eko- etwa 70
eks- über 20
euro- etwa 140
mikro- etwa 150
mini- etwa 200
neo- etwa 70
post- etwa 60
pseudo- über 230
re- über 600
samo- etwa 230
super- über 400
tele- über 130
video-/wideo- etwa.100
[1] „Tam, gdzie istnieje pluralizm w kulturze i w polityce, gdzie istnieje demokracja, tam nie ma formy obowiązującej.” (Szewc 1994).
[2] Die expressive Lexik bleibt außerhalb der
Erörterung.
[3] Beispiele wurden folgenden Zeitschriften
und Zeitungen entnommen: Polityka, Wprost, NIE, Gazeta Wyborcza, Razem, Panorama, Kultura, Tageszeitungen sowie dem Band Nowe słownictwo
polskie (T. Smółkowa 1998). Der
neueste Index der neuen Wörter umfaßt die Jahre 1993 – 1999. Der zweite Band Nowe słownictwo polskie. Materiały z prasy lat 1985-1992. P-Z
wurde vor diesem Vortrag
noch nicht veröffentlicht. Als Neologismen betrachte ich
Wortbildungsneologismen, Entlehnungen, „semantische Derivate“ sowie
phraseologische Einheiten, die nicht in folgenden lexikalischen Quellen notiert
wurden: (W. Doroszewski 1958-1969); (M. Szymczak 1978-1981); (S. Skorupka
1967-1968). In der Studie wurde keine Fachpresse berücksichtigt. In der Presse,
die an einen breiten Kreis von Abnehmern gerichtet ist, kommen jedoch viele
neue Begriffe vor. Die Terminologisierung der Allgemeinlexik bildet eine der
charakteristischen Eigenschaften des neuesten Polnisch.
[4] Vgl. der Begriff Neologismus in: Nauka o języku polskim (Dubisz 1997); (Conrad 1985); (Schippan 1984: 257 – 259).
[5] Man beobachtet einen geringen Einfluß der
russischen Sprache auf die polnische Lexik. Man kann z. B. die Bildungen glasnost und perestrojka nennen, die schon zu Internationalismen wurden, die
Namen von Realien łagier, gulag, Bedeutungsentlehnungen cienki ‚dünn, fein’, prawidłowy ‚richtig, zutreffend’, wiodący ‚grundsätzlich, führend’
(B. Walczak 1994: 24).
[6] Es geht um Elemente verschiedener Art:
Phoneme, grammatische Elemente, Wortfügungen, Redewendungen, Bedeutungen,
Syntaxkonstruktionen. Vor allem kommt es zu Entlehnungen in der Lexik. Vgl.
auch die Definition der Entlehnungen bei E. Mańczak-Wohlfeld 1995: 14. Das
Wörterbuch von A. Markowski enthält 120 neueste Entlehnungen (A. Markowski
1995).
[7] Bei Firmennamen findet man gegensätzliche
Bestrebungen. Die polnischen Buchstaben werden durch englische ersetzt z. B. k durch c, ks durch x, j
durch y, w durch v, ku durch q, i vor Vokal durch j. (Zimny 1995: 239 – 254); (Przybylska
1992: 138 – 150).
[8] Die Entlehnungen wurden darüberhinaus in
folgenden lexikographischen Quellen geprüft: Kopaliński 1991; Tokarski
1972. Es wurden Entlehnungen aus folgenden Quellen berücksichtigt:
Smółkowa 1998; Mańczak-Wohlfeld 1994; Markowski 1995.
[9] Über den Begriff „Präfix“ vgl. Buttler
1978: 61, Zagrodnikowa 1982: 59. Den Begriff „Quasi-Präfix“ verwendet Buttler
1990: 147 – 148.
[10] Super kann auch als separate Bestimmung
auftreten, die Adjektive oder Adverbien in attributiven oder verbalen
Verbindungen ersetzt: Wyglądasz
dzisiaj super. To
dopiero super samochód! (‘Du siehst heute aber super aus. ist das aber ein
Superauto!’). Zum Präfix super s. T.
Smółkowa 1992: 67.
[11] A. Markowski unterschtreicht, daß Alle
Teile und Präfixe zusammen mit den nach ihnen folgenden Wörtern zu schreiben
sind (Markowski 1995: 172).
[12] Hierher gehören auch Substantive mit den
Präfixen a-, de-, und re-: apolityzacja ‚Ferbleiben von der
Politik’, desolidaryzacja ‚Fernhalten
der aus der Solidarność stammenden Politiker von der Macht’, repeerelizacja ‚Wiedereinführung der
Ideologie der VRP’ ¬ PRL ‚VRP’
(Volksrepublik Polen).
[13] Vgl. auch Quasi-Formant –gate (Impartgate ‘eine Affäre im Geschäft „Impart” in Wrocław’, Warsowgate ‘eine Affäre in Warschau’ ¬Watergate).
[14] A. Markowski weist auf die formale
Ähnlichkeit mit dem Verb świntuszyć
hin (Markowski 1992: 400).