Branko Tošović
Konsonanten
Aktikulationsort
Artikulationsart |
Lippenlaute |
Dentale |
Alveolare |
Vorder- gaumenlaute (Palatale) |
Hinter-gaumen-laute (Velare) |
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Bila-biale |
Labio-dentale |
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hart |
weich |
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Explosive (Verschluß-laute, Klusile) |
stimmhaft
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b |
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d |
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g |
stimmlos |
p |
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t |
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k |
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Affrikaten |
stimmhaft |
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Zà (dž, џ) |
Z/d’ (đ, ђ) |
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stimmlos |
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tís (c, ц) |
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tíS (č, ч) |
t’íS’ (ć, ћ) |
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Frikative (Enge, Engelaute, Spiranten)
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stimmhaft |
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v |
z |
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Z (ž, ж) |
j |
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stimmlos |
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f |
s |
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S (š, ш) |
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x (h, х) |
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Nasale (Nasenlaute) |
stimmhaft |
m |
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n |
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n/n’ (nj, њ) |
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stimmlos |
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Laterale |
stimmhaft |
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l |
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l/l’ (lj, љ) |
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stimmlos
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Schwinglaute (Vibranten) |
stimmhaft
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r |
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stimmlos |
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Duden Grammatik 19844
Konsonanten
(Mitlaute)
Konsonanten (Mitlaute) sind Laute, bei denen ausströmende Atemluft während einer
gewissen Zeit gehemmt (gestoppt) oder eingeengt wird.
Artikulationsart
(Artikulationsmodus, Überwindungsmodus)
Unter Artikulationsart versteht man die Art des Durchgangs und der Behinderung
des Luftstroms bei der Lautbildung.
Verschlusslaute
(Sprenglaute, Momentanlaute, Klusile, Explosive, Plosive, Mutae)
Bei den Verschlusslauten wird ein Verschluss gebildet, die Luft wird während
einer gewissen Zeit am Ausströmen gehindert:
[p b t d k g |].
| = Stimmritzenverschlusslaut (Kehlkopfverschlusslaut, Glottalstop, Knacklaut):
abebben ['ap|Ebn] ;
das Zeichen [|] wird weggelassen am Wortanfang vor Vokal, wo der Stimmritzenverschlusslaut in der Standardlautung immer gesprochen werden muss:
Affe ['af«] eigentlich ['|af«]
Nasenlaute
(Nasale, Nasalkonsonanten)
Bei den Nasenlauten entweicht die Luft durch die Nase. Der Mund ist geschlossen:
[m M n ŋ].
[ M] = fünf [fYMf]
[ŋ] = lang [ŋ]
Seitenlaute
(Laterale)
Bei den Seitenlauten entweicht die Luft nicht durch den Mund in seiner ganzen
Breite, sondern nur auf einer oder auf beiden Seiten der Zunge:
[l].
Schwinglaute
(Zitterlaute, Gerollte, mehrschlägige Laute, Vibranten)
Bei den Schwinglauten schwingt die Zungenspitze oder das Zäpfchen hin und her
(vibriert, rollt):
[r R],
[r] = Zäpfchen-R: Rast [rast]
[R] = r-Laut (gerolltes Zungenspitzen-R): Rast [Rast]
Geschlagene Laute
(einschlägige Laute)
Bei den geschlagenen Lauten schlägt die Zungenspitze oder das Zäpfchen nur
einmal: [R R].
[R] = r-Laut (Zungenspitzen-R mit einem Anschlag der Zungenspitze):
Rast [Rast]
Reibelaute
(Engelaute, Frikative, Spiranten)
Bei den Reibelauten wird die ausströmende Luft eingeengt. Es entsteht ein
Reibegeräusch:
[f v T D s z S Z ç j x Ò h],
[s z S Z]
nennt man Zischlaute (Sibilanten); bei ihnen wird zusätzlich in der
vorderen Zungenmitte eine Längsrille gebildet.
[T] = englischer th-Laut (scharf): Thriller ['Tril?]
[D] = englischer th-Laut (weich): Fathom ['fED?m]
[ç] = Ich-laut: ich [Iç]
[x] = Ach-Laut: Bach [bax]
[Ò] = r-Laut (geriebenes Zäpfchen-R): Rast [Òast]
[h] = h-Laut: Hans [hans]
Affrikaten
Affrikaten sind eng zusammen ausgesprochene, zu derselben Silbe gehörende
Verschluss- und Reibelaute mit ungefähr gleicher Artikulationsstelle (homorgan):
[píf], [tís]
u.a.
Artikulationsstelle
(Hauptartikulationen)
Darunter ist die Stelle zu verstehen, wo die (beiden) an der konsonantischen
Hauptartikulation beteiligten Organe gegeneinander wirken (zusammentreffen).
Lippenlaute
(Bilabiale)
Bei den Lippenlauten artikulieren Unter- und Oberlippe gegeneinander:
[p b m].
Lippenzahnlaute
(Labiodentale)
Bei den Lippenzahnlauten artikuliert die Unterlippe gegen die oberen
Schneidezähne:
[M f v].
Zahnlaute (Dentale) und Alveolare
Bei den Zahnlauten und Alveolaren artikuliert die Zungenspitze oder der
vorderste Zungenrücken gegen die oberen Schneidezähne oder gegen die Alveolen:
[t d n l r R Ө D s z].
Palatoalveolare
Bei den Palatoalveolaren artikuliert die Zungenspitze oder der vordere
Zungenrücken gegen den hinteren Teil der Alveolen oder den vordersten Teil des
Vordergaumens:
[S Z].
Vordergaumenlaute
(Palatale)
Bei den Vordergaumenlauten artikuliert der vordere Zungenrücken gegen den
Vordergaumen:
[ç j].
Hintergaumenlaute
(Velare)
Bei den Hintergaumenlauten artikuliert der hintere Zungenrücken gegen den
Hintergaumen:
[k g ŋ x].
Zäpfchenlaute
(Gaumenzäpfchenlaute, Halszäpfchenlaute, Uvulare)
Bei den Zäpfchenlauten artikuliert der hinterste Teil des Zungenrückens gegen
das Zäpfchen:
[R Ò].
Stimmritzenlaute
(Kehlkopflaute, Glottale, Laryngale)
Die Stimmritzenlaute werden in der Stimmritze (Glottis = Spalt zwischen den
Stimmlippen) gebildet:
[| h].
Stimmhaftigkeit
(Sonorität)
Schwingen die Stimmlippen im Kehlkopf, dann ist der Konsonant stimmhaft. Das
Schwingen läßt sich leicht nachprüfen, indem man die Hand an den Kehlkopf legt.
So ist in der Standardlautung zum Beispiel [z] in
Sonne ['zn«]
oder in
Hase ['ha:z«]
stimmhaft.
Schwingen die Stimmbänder nicht, dann ist der Konsonant stimmlos, z.B. bei
[s]
in
Hass [has]
oder in
hasse ['has«].
Stimmhafte Verschlusslaute heißen auch Mediä:
[b d g],
stimmlose Verschlusslaute Tenues:
[p t k].
Stärke
(Intensität)
Konsonanten können als starke (Portes) oder als schwache Konsonanten (Lenes)
gesprochen werden.
Behauchung
(Aspiration)
Konsonanten sind behaucht (aspiriert), wenn auf sie eine mehr oder weniger große
Menge frei ausströmender Atemluft folgt. In der Standardlautung ist z. B. ,
[p]
in
Pass [pas]
stark behaucht, also:
[phas].
Zusätzliche Artikulationen
(sekundäre Artikulationen)
Zusätzlich zu den oben besprochenen Hauptartikulationen können Konsonanten
sekundär artikuliert werden.
Hier ist besonders die Labialisierung zu erwähnen, bei der zusätzlich zur
Hauptartikulation die Lippen wie beim Sch-Laut [S]
in der Standardlautung vorgestülpt werden.
Duden Grammatik 19844: Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache / Herausgegeben und bearbeiten von Günther Drosdowski. – Der Duden in 12 Bänden. – Bd 4. – Manhhem – Leipzig – Wien – Zürich: Dudenverlag. – S. 28-30.